Karl der Große - History of Charlemagne

Karl der Große - Eine Ikone der Geschichte

Die faszinierende Biografie von Karl dem Großen gibt einen tiefgreifenden Einblick in das Leben und die Errungenschaften dieses außergewöhnlichen mittelalterlichen Herrschers. Er war eine zentrale Figur in der europäischen Geschichte.

Karl der Große, geboren wahrscheinlich am 2. April 747 oder 748, war von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs und erlangte am 25. Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde. Als Enkel des Hausmeiers Karl Martell war er der prominenteste Vertreter der Karolinger-Dynastie und führte das Frankenreich zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung.

Ein Hauptaugenmerk liegt auf Karls Fähigkeit, seine Macht im Frankenreich zu festigen und durch eine Reihe von Feldzügen erheblich auszuweiten. Die langwierigen Sachsenkriege, die von 772 bis 804 mit Unterbrechungen andauerten, waren besonders verlustreich und erbittert. Ihr Ziel war die Unterwerfung und erzwungene Christianisierung der Sachsen. Karl intervenierte auch in Italien und eroberte im Jahr 774 das Langobardenreich. Ein Feldzug gegen die Mauren in Nordspanien im Jahr 778 scheiterte hingegen. Im Osten seines Reiches beendete er 788 die Selbstständigkeit des Stammesherzogtums Bayern und eroberte in den 790er Jahren das Restreich der Awaren. Durch die Errichtung von Marken wurden die Grenzen im Osten gegen die Dänen und Slawenstämme sowie im Südwesten gegen die Mauren gesichert. Das Frankenreich stieg zur neuen Großmacht neben Byzanz und dem Abbasidenkalifat auf und umfasste den Kernteil der frühmittelalterlichen lateinischen Christenheit. Es war das bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall Westroms.

Besonders hervorzuheben sind Karls Bemühungen um eine effektive Verwaltung und eine umfassende Bildungsreform, die zu einer kulturellen Neubelebung des Frankenreichs führten. Ein politischer Höhepunkt seines Lebens war die Kaiserkrönung durch Papst Leo III. zu Weihnachten des Jahres 800, die die Grundlage für das westliche mittelalterliche Kaisertum schuf. Sowohl in der Reihe der römisch-deutschen Kaiser als auch der französischen Könige wird er als Karl I. geführt. Seine Hauptresidenz Aachen blieb bis ins 16. Jahrhundert der Krönungsort der römisch-deutschen Könige.

Karl der Große wurde 1165 von Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen, und sein Gedenktag in der katholischen und evangelischen Kirche ist der 28. Januar. Er gilt als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Herrscher und als eine Schlüsselfigur im europäischen Geschichtsbewusstsein. Schon zu Lebzeiten wurde er als Pater Europae („Vater Europas“) verehrt. Die Biografie zeigt auch, wie sein Leben wiederholt in Belletristik und Kunst thematisiert wurde, wobei jeweils das zeitgenössische Geschichtsbild als Ausgangspunkt diente.